Member
Posts: 102
Threads: 2
Joined: Sep 2010
|
19-11-2010, 12:14
(This post was last modified: 19-11-2010, 12:32 by Nerv-Faktor.)
(19-11-2010, 11:35)IllDepence Wrote: Ich will nicht die Existenz von Dingen in Frage stellen, die physisch 'nachweisbar' sind.
Die Sache dabei ist: Was physisch 'nachweisbar' bedeutet, weiß selbst die Wissenschaft nicht so genau.
Ich habe ein paar Semester Physik an der Uni Kiel studiert und da wurde uns gesagt, das es eigentlich unmöglich ist, etwas eindeutig zu "beweisen". Bei jedem theoretischen Vorgang in der Physik gehen wir z.b. davon aus, dass unser Werkzeug (die Mathematik) fehlerfrei ist, man kann aber nicht sicher sein, dass dies der Fall ist, da es noch ungeklärte Fragen und Anomalien in der Mathematik gibt. Wenn ich mich richtig erinnere, dann gelten in extrem kleinen Skalen auch die Newtonschen Gesetze(waren es die?^^) anders als gewohnt, ähnlich wie man bei sehr hohen Geschwindigkeiten relativistisch rechnen muss.
(Und dann gibt es natürlich das prominente Beispiel, dass die Hummel nach den Gesetzen der Aerodynamik nicht fliegen kann, wobei ich mir nicht sicher bin ob das Volksirrglaube ist - Edit: Wikipedia sagt Volksirrglaube.)
Okay, okay, I give up.
You're right. The endless night, stealing the full moon, hiding the human village, and putting funny hats on stone statues... It's all Alice's fault - Now, bitch, get out of the way!
|
Member
Posts: 20
Threads: 8
Joined: Nov 2010
|
(19-11-2010, 10:22)obi Wrote: Welche Fakten?
Man kann eine Nichtexistenz nicht beweisen, vergiss das nicht! Gut, "Fakten" ist wohl der falsche Begriff :S
Ich weigere mich aber, um es kurz zu fassen, schlichtweg zu glauben, dass irgendwelche übersinnlichen Wesen, welche das alleinige Recht auf den Glauben aller Menschen der Welt habe, dabei zuschauen, wie sich eben jene langsam aber sicher selbst vernichten x)
|
Member
Posts: 192
Threads: 14
Joined: Aug 2010
|
(19-11-2010, 11:47)obi Wrote: Der letzte Satz ergibt bei mir gerade keinen Sinn ich glaube du hast dich überverschachtelt In meinen Augen passt der Satz ... nya, vielleicht ist die Formulierung etwas unglücklich. Zweiter Versuch:
Man kann logisch Unmögliches als Nichtexistent ansehen. Denn: das Problem mit der Verbalisierung ist nur insofern ein Problem, als die Präzision der Formulierung die genauigkeit der Thematik ausmacht. Nicht aber die Diskussion ihrer Thematik beraubt.
Soll heißen: in einer Diskussion über logisch unmögliche Dinge reden wir nicht über leere Begriffe und können die Diskussion gleich sein lassen, sondern reden auf die bestmögliche Weise 'beschreibend' über Gedankenmodelle — je präziser dabei die Formulierung desto eher ist der Gegenstand der Diskussion realitätsnahe.
|
Member
Posts: 2
Threads: 0
Joined: Nov 2010
|
|
Member
Posts: 102
Threads: 0
Joined: Dec 2010
|
(19-11-2010, 11:47)obi Wrote: (Eventuell sollte wieder zum Ausgangsthema Religion zurückgekechrt werden. Wir sind hier gerade nur am philosophieren )
Also meiner Meinung nach liegt das philosophieren und das diskutieren über die vermeindliche Existens von unerklärlichen Dingen so nah bei einander,das man die Frage die diese Konversation prägt,wenn überhaupt,nur durch philosophieren beantworten kann,da die mögliche Antwort mit dem Ziel dieser gleichzusetzten ist,nämlich das Verständniss der menschlichen Existens.Nebenbei bin ich in sachen religion geteilter meinung,da ich zum einem nichts gegen eine höhere Macht im Sinne von "ein uns alle liebender Allmächtiger" einzuwenden habe,jedoch nicht wirklich fähig bin mich hundertprozentig auf diesen Gedanken einzulassen,da diese Art der Weltanschauung für mich ein wenig zu optimistisch ist.Allerdings würde ich sagen,wie auch schon zuvor erwähnt wurde,dass trotz vieler negativer Ereignisse,welche es in der Geschichte der Menschheit auf Grund von Religion gab,diese trotzdem insgesammt positiv zu werten ist,da ihre Grundsätze (bsp 10 Gebote des katholischen Glaubens dem ich auch angehöre) dem entsprechen,was für die menschen am besten ist(nicht töten,stehlen etc.) und zudem der Glaube an das Leben nach dem Tod in vielen Ländern mit schlechten Lebensbedingungen,die Hoffnung auf bessere Zeiten bringt,auch wenn die wahrscheinlichkeit noch so klein ist.Naja,jetzt hab ich auch mal meinen Senf dazu gegeben,auch wenn hier schon eine Weile nichts passiert ist.Vielleicht konnte ich die diskussion ja noch einmal anheizen,da sie meines erachtens ein sehr interssantes themengebiet anspricht,mit dem sich wahrscheinlich jeder einmal im Leben auseinander setzt,wenn auch erst kurz vor dem Tod.
|
Member
Posts: 192
Threads: 14
Joined: Aug 2010
|
Schön dass jemand die Diskussion wieder aufgreift — freut mich. : )
Zu allererst möchte ich zu dem was sagen, was Du bezüglich des Philosophieres geschrieben hast, pokibraun.
Dass man sich nur dann ernsthaft mit der Thematik der Existenz einer 'höheren Macht' beschäftigen kann, wenn man dies 'philosophierend' tut, finde ich auch. Wollte man sich faktisch/objektiv mit einer solchen Frage beschäftigen bedürfte es erst einmal einer Definition des 'Wesens'/der 'höheren Macht', die man diskutiert. Und ... entweder definiert man es so, dass es nicht nachweisbar sein kann, womit jede weitere Nachforschung/Überlegung sinnfrei ist, oder man definiert es theoretisch nachweisbar, wodurch man sich aber eingestehen muss, dass bisher keinerlei Daten vorliegen, die die These der Existenz unterstützen würden -> wieder steht man mit leeren Händen da. Von daher kann man nur darüber "philosophieren" — sich Gedanken über Nicht-Fassbares machen. Jedoch sollte man sich dann bewusst sein, dass man wirklich nur Überlegungen anstellen, diese aber in keiner Weise untermauern oder gar belegen kann.
Was die zehn Gebote angeht ... nuun jaa ... *hust* Findest Du die wirklich sinnvoll formuliert?
Hier noch mal zum nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_GeboteQuote:Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben. Du sollst dir kein Bildnis machen. Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen. Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.
Das sind je nach Auslegung die ersten drei oder vier Gebote ... brauchen wir die? Sind die gut? Inwiefern vermindern die Leid oder leiten uns "besser" zu sein? Meiner Meinung nach klingen die nach einem nur sich bedachten, eifersüchtigen Herrscher. Nicht nach jemandem der auf das Wohl der Menschen bedacht ist.
Der Rest:
Quote:Du sollst Vater und Mutter ehren. Du sollst nicht morden. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst kein falsches Zeugnis geben. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Öööh ja ... Zusamenfassung: "Sei ehrlich, aufrichtig und gerecht." oder: "common sense plz."
Ganz ehrlich, dafür braucht man keinen Regelkatalog. Außerdem sagt der uns rein gar ncihts über den Ungang mit Tieren, über schwierige Fragen wie Sterbehilfe oder Abtreibung usw. usf.
Meiner Meinung nach: unbrauchbar.
Zum Glauben an ein Leben nach dem Tod fühst Du als Beispiel Menschen an, die unter schweren Bedingungen leben. Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher ...
Generell halte ich es für eine traurige Vorstellung, sein Leben in Erwartung an etwas besseres zu führen. Ich denke man schätzt und nutzt das wirkliche Leben dadruch nicht genug. Bei wirklich miserablen Lebensbedingungen mag es aber ein faktisch wohl falscher trotzdem aber "guter" Trost sein. Generell aber: eher nicht so toll.
|
Member
Posts: 102
Threads: 0
Joined: Dec 2010
|
[quote='IllDepence' pid='4743' dateline='1292400850']
Öööh ja ... Zusamenfassung: "Sei ehrlich, aufrichtig und gerecht." oder: "common sense plz."
Ganz ehrlich, dafür braucht man keinen Regelkatalog. Außerdem sagt der uns rein gar ncihts über den Ungang mit Tieren, über schwierige Fragen wie Sterbehilfe oder Abtreibung usw. usf.
Meiner Meinung nach: unbrauchbar.
Diesen Teil hatte ich auch eher rausgenommen,ein teil der 10 gebote ist nun wirklich nichts was wirklich zu gebrauchen ist,mein beispiel bezog sich da eher auf den Teil der Gebote den du im zweiten Teil ansprachst,denn ich finde das and niemanden töten etc. nichts schlechtes ist und wenn es den Leuten hilft sich daran zu halten indem es ihnen von einer höheren Macht vorgschrieben würd,so denke ich ist das resultat schlussendlich doch das gleiche.Kurz,ich finde das die Gebote als Mittel zum Zweck durchaus einen Sinn haben mit dem man sich auch als nicht religiöser mensch anfreunden kann.
|
Member
Posts: 192
Threads: 14
Joined: Aug 2010
|
Gut, wenn keine andere Orientierung da wäre und es im Allgemeinen den Glauben an eine höhere Macht/die Hoffnung auf Belonung/die Angst vor ewiger Qual bräuchte, um Menschen davon zu überzeugen, dann wären die zehn Gebote sicher brauchbar. Aber ... ist das denn so?
Ich hab keine Statistiken auf die ich meine Aussagen stützen kann, also mag man mich naiv nennen, aber ich nehme doch stark an, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen auch ohne Glauben/Hoffnung/Furcht (wie oben beschrieben) dazu in der Lage ist, sich ethisch 'korrekt' zu verhalten.
Und Alternativen nach denen man sich richten kann gibt es allemal — weitaus bessere.
Also: warum das alte, zur Hälfte aus unsinnigen Regeln bestehende, lückenhafte und vor jeder Verbesserung gut geschützte Werk verwenden, wenn es zeitgemäße und nicht absolute, sondern verbesserbare Alternativen gibt?
Stell Dir vor Du willst zur Arbeit. Um dort hin zu kommen hast zu die Wahl zwischen einem Streitwagen, der zudem nur rechts abbiegen kann (außerdem musst Du die Pferde füttern) und einem normalen PKW — was würdest Du wählen?
|
Member
Posts: 102
Threads: 0
Joined: Dec 2010
|
Also,ich finde das der Kern deiner Aussage richtig ist,jedoch vergleichst du hier Äpfel mit Birnen,denn immerhin habe ich nicht gesagt das man nicht auch modernere alternativen verwenden kann und auch andere überzeugungen haben kann,ich wollte lediglich sagen,dass man den 10 Geboten auch etwas positives abgewinnen kann.Aber eigentlich wollte ich mit meinem ersten post auch gar nicht so sehr auf die 10 Gebote eingehnen,weshalb ich sie auch nur als kleines Beispiel am Rande nannte.Das habe ich auch mehr oder weniger bewusst gemacht da zum ersten die 10 gebote sowieso ein heikles thema sind,vor allem da sie zum großteil einfach nicht in unsere Zeit passen und zum zweiten,da ich selber wie auch schon gesagt trotz meines eigentlich katholischen glaubens einfach nicht zu 100% hinter der Kirche und ihren Regeln und Ansichten stehen kann.Wohinter ich jedoch stehe ist die Überzeugung,das es viele Menschen gibt,denen der Glaube und die religiöse Gemeinschaft hilft,weswegen ich denke das die Idee der Kirche auf jeden Fall,auch in der moderne noch, eine gute ist.Und letzten Endes kann auch jeder nur seine eigene Überzeugung zu dieser Thematik haben,da es keine einfeutige Antwort gibt,denn solange man nicht Tod ist,kann man auch nie zu 100% ausschließen das die andere Seite vielleicht doch recht hat.Zu blöd das man's dann keinem mehr erzählen kann
|
Member
Posts: 192
Threads: 14
Joined: Aug 2010
|
Okay, die Bedeutung Deiner Nennung der zehn Gebote war mir nicht ersichtlich. Kann auch sein, dass ich sie positiv bewertet sah und direkt in den 'Bash-Modus' gekommen bin. xD Weil sie eben, wie Du auch sagst, nicht mehr zeitgemäß sind. Nun ja, sei's drum. ; )
"Und letzten Endes kann auch jeder nur seine eigene Überzeugung zu dieser Thematik haben"
Absolut richtig. Wenn man von nicht nachweibaren Mächten spricht gibt es nichts zu beweisen ... da kann jeder nur für sich selbst glauben und muss sich dafür auch nicht rechtfertigen.
Mein Problem mit der Kirche — und auch der Grund, warum ich denke dass sie alles ... alles denkbar mögliche aber absolut nicht zeitgemäß ist — ist ihr Anspruch auf absolute Regeln/Weisheiten/Gegebenheiten/whatever.
Wenn uns die Erforschung der Welt in der wir leben eins gezeigt hat, dann, dass Erkenntniss ein Prozess ist der nicht aufhört und dass Gedanken- und Erklärungsmodelle immer wieder geändert/verbessert werden (müssen).
Wenn uns die Beobachtung unserer Selbst etwas gelehrt hat, dann, dass sich der Zeitgeit wandelt und dass Werte sich mit der Zeit ändern.
Alles ist im Wandel und bedarf immer wieder der Anpassung an neue Erkenntnisse und Strömungen. Für die Kirche gibt es aber einen festen Stand- bzw. Ausgangspunkt und der ist unumstößlich. Und das kann meiner Meinung nach einfach nicht sein.
|
|