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Von Demokratie und freier Meinungsäußerung

#1
Hallo zusammen.

Da ja das Thema aktuell wieder hochkocht - man denke an Sarrazin und sein stark polarisierendes Buch "Deutschland schafft sich ab" - wollte ich einmal ein Thema eröffnen und eure Meinungen dazu einholen.

Hat jemand von euch das Buch bereits gelesen und wo würdet ihr es einordnen?
Findet ihr es gerechtfertigt, dass derzeit allenthalben auf ihn eingedroschen und er kritisiert wird?
Oder ist er im Grunde nur jemand, der sich endlich getraut hat, über das weite Thema Migration den Mund aufzumachen und nun im Mittelpunkt jeder Kritik steht?

Wie weit darf für euch die Meinungsfreiheit in Deutschland gehen?

Gruß,
l0rnz0r
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#2
Hallo, gut dass sowas mal angesprochen wird.
Ja, ich habe bereits einen Teil des Buches gelesen und kann Sarrazin in einigen Punkten bereits zustimmen.
Soweit zum Beispiel bei einigen Dingen zu Integrationsverweigerung.
Als SPD-Chef Gabriel gestern in einer Talk Show danach gefragt wurde, was er davon halte, dass 15% der Muslime sich NICHT integrieren wollen, antwortete er, dass dies eine erfreulich kleine Zahl sei.
Das finde ich nicht richtig, da sich Menschen die nach Deutschland einwandern und t.w. vom Staat leben zu integrieren haben.

Sehr abwegig finde ich jedoch die genetischen Theorien Sarrazin.
Die von ihm vorgeschlagene Lösung um mehr "genetisch gute Menschen" in Deutschland zu bekommen ist nicht der richtige Weg.
In diesen Teilen hat Sarrazin deutlich daneben gegriffen, was jedoch die Erste Kernaussage des Buches - das Problem mangelnder Integration - nicht beeinflusst.

In dem Sinne finde ich es gut dass dieses sonst als "politisch inkorrekt" eingestufte Thema endlich einmal auf den Tisch kommt.
Dass er jetzt aus der Pertei sowie aus dem Vorstand entlassen werden soll kann ich nicht begreifen - er hat ja nichts gegen die Bundesbank getan, ihr nicht geschadet.

Insgesamt hat er nur seine Meinung gesagt und dies ist in Deutschland laut Artikel 5 des Grundgesetzes erlaubt.
Sieht man sich Kommentare von Bevölkerung und anderen Vorsitzenden/Bürgermeistern... an so steht fest, dass er nicht der einizige ist, der ein Problem in Integrationsdingen sieht.

Es ist gut, dass eine solche Debatte ins Rollen kommt und ich hoffe, dass sich viele Deutsche daran beteiligen werden um Integration zu verbessern und integrationsunwillige Einwanderer vor ein Ultimatum zu stellen, ob sie hier bleiben und sich integrieren oder ob sie wieder in ihr ursprüngliches Land zurückkehren.

obi
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#3
(10-09-2010, 07:03)l0rnz0r Wrote: Wie weit darf für euch die Meinungsfreiheit in Deutschland gehen?
Jeder darf genau das sagen was er denkt und dies auch öffentlich kundtun.
Wenn allerdings jemand sagt:"Hitler hat alles richtig gemacht", muss er mit den konsequenzen rechnen da dies wohl sehr viele Leute anpissen wird.
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#4
Sarrazin kann doch sagen was er will. Konsequenzen wird es geben, selbst wenn es Meinungsfreiheit gibt. Beides schließt sich nicht aus.

Wenn ich auf Arbeit über meinen Chef abläster kann ich das tuen und komme dafür nicht ins Gefägnis. Das mein Chef das nicht so gut sieht und mich ggf. feuert ist aber auch sein gutes Recht.
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#5
(10-09-2010, 14:46)Alion Wrote: Jeder darf genau das sagen was er denkt und dies auch öffentlich kundtun.

Nunja, das kann man so nicht stehen lassen.
Mir fallen auf Anhieb einige Beispiele ein, die deine Behauptung widerlegen.
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#6
(13-09-2010, 21:42)l0rnz0r Wrote:
(10-09-2010, 14:46)Alion Wrote: Jeder darf genau das sagen was er denkt und dies auch öffentlich kundtun.

Nunja, das kann man so nicht stehen lassen.
Mir fallen auf Anhieb einige Beispiele ein, die deine Behauptung widerlegen.

dito...

http://de.wikipedia.org/wiki/Holocaustleugnung
[Image: gott123evmj.png]
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#7
Wenn man Volksgruppen beleidigt, sollte man sich nicht wundern.

Wir haben immernoch unseren Hitlerkomplex und sind sehr sensibel auf speziell dieses Thema.

Wenn man sagt "Alle schwarzen Menschen sind doch Untermenschen, leben im Busch und komplett primitiv wie die Affen" ist das zwar eine Meinungsäußerung, genauso auch eine Beleidigung/Volksverhetzung, die ggf. bestraft wird.

Meinungsfreiheit kennt auch Grenzen.
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#8
Nur mal so nebenbei: Ich finde der Begriff Meinungsfreiheit wird völlig falsch verwendet. Jede mögliche Meinung zu jeder Sache kann von einem Menschen vertreten werden und es ist absolut unmöglich dies einzuschränken. Denn: eine Meinung zu haben und diese zu äußern sind zwei grundverschiedene Dinge.
Was ich für mich denke ist frei. Niemand kann mir verbieten etwas bestimmtes zu denken und es wäre — wenn technisch realisierbar — gänzlich sinnfrei da mein Denken für sich keinerlei Einfluss auf andere hat. Erst eine aus meinem Denken folgende Tat die andere Menschen berührt (so z.B. die Äußerung) bedarf der Kontrolle einer rechtewahrenden Instanz.
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#9
Ich habe heute meine Meinung über Facebook in einen Karstadt geäußert da waren Flyer für die Facebook Seite von Karstadt da stand ich nun und hab langsam welche zerrissen 5 jugendlich sind dann ganz verbittert an mich vorbei gelaufen
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#10
Du musst deine Meinung aber auch logisch begründen, wenn du willst, dass sie anerkannt wird.
Flyer zerreißen kann jeder, Zeichen setzen seine Meinung begründen nicht. Du solltest dir in diesem Thread auch ein bisschen Zeit nehmen und was schreiben, was sich zu lesen lohnt.

Edit: Um wenigstens etwas konstruktiv zu sein, sage ich dir, dass du vielleicht hättest sagen können, was dir an den Flyern nicht passt.
[Image: Wcj2Akw.png]
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