Ich bin der Meinung, dass das Ziel, welches Wikileaks sich gesetzt hat, nämlich Transparenz von Regierungen und Konzernen zu schaffen, ein Ziel ist, dass es sich definitiv lohnt zu verfolgen. Dabei muss man bedenken, dass diese Transparenz eigentlich von den Regierungen aus kommen müsste. Sie kriegen, zumindest wenn sie demokratisch gewählt wurden, von den Bürgern ihr Vertrauen geschenkt, was sie durch Offenlegung bestimmter Prozesse und Dokumente zurückgeben könnten.
Wikileaks zeigt nun diese Geheimnisse, was es für mich zu einer sehr sinnvollen Plattform macht. Dabei kommt es natürlich vor, dass Dokumente veröffentlicht werden, die vielleicht wirklich besser geheim blieben, allerdings ist mir kein Fall bekannt, bei dem dies wirklich schlimm wäre.
Während die Plattform bis vor einigen Monaten für die breite Masse noch ein Schattendasein trieb, der Netzgemeinde war sie schon länger bekannt, ist sie dank der letzten Veröffentlichungen ins Rampenlicht der gesamten Presse gerückt. Das hatte einerseits zu Folge, dass sich eben die breite Masse mit dem Thema auseinandersetzt und sich Gedanken darüber machen kann, was die Regierungen eigentlich machen.
Problematisch ist dabei die Rolle der USA, welche offensichtlich Druck auf jeden, damit meine ich Firmen, Presse und Regierungen, ausübt, der auch nur halbwegs mit Wikileaks sympathisiert. Nicht anders sind die Vorgehen von Mastercard, Paypal, Amazon usw. zu erklären. Auch auf Schweden wird massiv Druck ausgeübt, ein juristisches Vorgehen wie dieses ist nur so zu erklären.
Damit wäre ich schon bei einem problematischen Punkt: Julian Assange. Er hilft zwar Wikileaks bekannter zu machen, diese Identifikation Assange = Wikileaks ist aber momentan schädlich. Wikileaks wird durch seine Person angreifbar. Einerseits wollte er, so denke ich, dieses Ziel selber erreichen, andererseits ist die Presse dafür verantwortlich. So liest und hört man in jedem Artikel über Assange vom "Wikileaks-Chef" oder "Wikileaks-Gründer". Das ist aber grundlegend falsch, denn er ist eigentlich nur einer der Sprecher der Seite. So tragen die Medien zu einer Fehlinformation der Bürger bei, sie scheinen nicht in der Lage vernünftig zu recherchieren. Und dass es grade die Einschätzungen der US-Diplomaten über Politiker auf die Spiegel Titelseite schaffen, ist für die Einnahmen sicher förderlich, lenkt aber von den hauptsächlichen Inhalten der Cables ab. Ich muss dazu aber auch gestehen, dass ich den Spiegel-Artikel selber noch nicht gelesen hab.
So, dass war mein erster Beitrag hier, hallo z0r board